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Ehepaar Mühlenbruch
Ein Stifterpaar aus Warin
Ehepaar Mühlenbruch stiftete viel und verlor alles
Am 11. Januar 1837 wird dem Ältermann der Wariner Bäcker Mühlenbruch ein Sohn geboren: Johannes.
Johannes Mühlenbruch geht bei einem älteren Schweriner Zigarrenhändler in die Ausbildung, bewährt sich als Kommis sosehr, dass der Zigarrenhändler schon bald sein Geschäft, heute Puschkinstraße 44, an seinen emsigen Handlungsgehilfen übergibt. Man schreibt das Jahr 1862.
Die Mühlenbruchs sind tüchtig. Geraucht wird viel in jener Zeit. Es bleibt reichlich Geld auf der Habenseite, wohl mehr als das Ehepaar Mühlenbruch für sich zu brauchen meint. Sie wollen ihr Glück weiterreichen, richten Stiftungen ein. Johannes Mühlenbruch denkt vorrangig an seine Heimatstadt. Eine Stiftung will begabten, armen Kindern die Ausbildung an auswärtigen höheren Lehranstalten ermöglichen. Als Anreiz werden an der Wariner Stadtschule Prämien für die besten Schüler der 1. und 2. Klasse ausgelobt.
Für seine Schwester Charlotte will Mühlenbruch in Warin ein Haus bauen. Als sie jedoch vor Vollendung der Pläne im Juni 1904 stirbt, beschließt Johannes Mühlenbruch stattdessen auf dem Grundstück an der Hofworthe für die Stadt ein Armen – und Krankenhaus zu stiften. Es gibt erstaunlich viel Hin- und Her, aber dann startet der Bau. Zum Herbst 1905, so verspricht der Wariner Maurermeister Junge, ist der Bau unterm Dach.
Mühlenbruch stiftet weiter. Im Juli 1906 ermöglicht seine Finanzspritze den Anschluss der Wariner Kirche an die elektrische Leitung. Zwei prächtige Kronleuchter in Messing, einer für 15 der andere für 10 Glühlampen, vervollkommnen die Spende.
Im Februar 1907 wird die Stiftung eines Armen - und Krankenhauses landesherrlich genehmigt, im April 1907 ist der Bau vollendet, man ist dabei den Vorgarten anzulegen.
Dankbar für die Stiftung, die eher eine Schenkung ist, haben schon im Dezember 1906 die Stadtvertreter beschlossen, die noch junge Straße an der Hofworthe in Mühlenbruchstraße umzubenennen. Sie heißt auch heute noch so. Mühlenbruch wird Ehrenbürger Warins.
Johannes Mühlenbruch verstirbt am 25.03. 1908 in geordneten Verhältnissen. Seine Frau bemüht sich, sein Andenken in Schwerin sichtbar zu verankern. Sie finanziert einen Brunnen in der Darstellung „ Rettung in Seenot „ , der ein Hinweis auf Mühlenbruchs Engagement für ein Warnemünder Seenotrettungsboot.ist. Als das Denkmal endlich auf dem Schweriner Markt aufgestellt ist, die 60 000 Mark bezahlt sind, da haben die Umstände in der Finanzwelt aus der wohlhabenden Frau Mühlenbruch eine Arme werden lassen..Im Schweriner Stadtarchiv ist der Brief einsehbar, in dem die einstige großzügige Spenderin in ehrlicher Demut für die Unterstützung von 40 Mark im Monat mit großen Worten dankt. Das Leben würde es ihr retten, so könne sie sich noch weiter des schönen Brunnens erfreuen.
Der Brunnen wurde fünf Jahre nach seiner Errichtung vom Schweriner Marktplatz auf den Bahnhofsvorplatz umgesetzt. Man erzählt, dass er einem neuen Hindenburg-Denkmal den Platz einzuengen drohte und dass außerdem die Marktleute ihn recht despektierlich genutzt hätten. Aber das hat Frau Mühlenbruch nicht mehr erlebt.
Für die Wariner ist dieser Schriftzug "Mühlenbruchsche Schenkung" vertraut, doch die großzügige Schenkung ist schon lange ungenutzt, hat ihren einstigen Sinn eingebüßt.
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